IZ Immobilienzeitung - Ostwestfalen zahlen bis zu 28.000 Euro/qm für Elbblick

Bis zu 28.000 Euro/qm kosten die Wohnungen im Premiumprojekt The Crown einen Steinwurf von der Hamburger Elbphilharmonie entfernt. Vier Wochen nach dem offiziellen Vermarktungsstart sind bereits 63 der 75 Luxuswohnungen verkauft, die von Aug. Prien und DC Developments in der Hafencity realisiert werden. Oligarchen und Scheichs sind nicht unter den Käufern - dafür aber auffällig viele Ostwestfalen.

"Die Nachfrage ist nochmal gestiegen", beantwortet Björn Dahler die Frage nach den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Vertrieb der Luxuswohnungen im Projekt Be Strandkai in Nachbarschaft zur Elbphilharmonie. Tatsächlich sind vier Wochen nach dem offiziellen Vertriebsbeginn für die im Mittel 17.700 Euro/qm teuren Wohnungen 63 der 75 Wohnungen beurkundet, sieben weitere reserviert. "Wir haben noch fünf Wohnungen im Angebot." Darunter eine der beiden über 400 qm großen Penthousewohnungen für 11 Mio. Euro.

Die meisten Wohnungen vor offiziellem Vermarktungsbeginn verkauft

Dahler ist Geschäftsführer des Projektentwicklers DC Developments, der mit dem Hamburger Entwickler und Bauunternehmen Aug. Prien das 400 Mio. Euro-Projekt-Be-Strandkai stemmt. 75 der insgesamt entstehenden 480 Wohnungen entstehen im 17-geschossigen Wohnturm The Crown. Zehn Geschosse sind im Rohbau bereits fertig.

"Die meisten Wohnungen haben wir bereits im Rahmen der seit Juni 2020 laufenden stillen Vermarktung unter unseren Kunden verkaufen können", Illustriert Dahler, auch Gründer des Maklerhauses DAHLER & Company, die weitgehend abgeschlossene Vermarktung des vom Düsseldorfer Architekten Ingenhoven entworfenen 60m messenden Wohnhochhauses. Dahler sieht vor allem zwei Gründe für den Verkaufserfolg. "Den unverbauten Blick direkt an der Elbe gibt es - neben der Elbphilharmonie - kein weiteres Mal in Hamburg."

Konfigurationstool beschleunigt Gang zum Notar

Damit die Interessenten schon vor Fertigstellung in diesen Genuss kommen, haben DC Developments und Aug. Prien alle Wohnungen samt ihrer Ausblicke in einem "weltweit einzigartigen Konfigurationstool" erlebbar gemacht. Tausende von Drohnenaufnahmen haben für die 360-Grad-Perspektiven auf Elbe, Hafen, Hafencity und City gesorgt. Zudem sind die Wohnungen virtuell in drei Designstilen eingerichtet, die vom Designerduo Armin Panahi und Randi Schumacher kreiert wurden.

"Das Besondere ist, dass wir das Produkt sehr viel weiter durchdeklinieren, als üblich", so Dahler. "Die Kunden gehen viel schneller zum Notar, weil die Simulationen ihnen Sicherheit zum Preis-Leistungs-Verhältnis geben." 0,8% bis 1,2% der Gesamterstellungskosten kalkuliert Dahler für das Marketing dieser Qualität. Die Sicherheit für die Käufer betrifft nicht nur die Ausblicke, sondern auch die Ausstattung, die samt der Möbel - gegen Aufpreis - im Rahmen eines All-inclusive-Pakets gleich mitbestellt werden kann. Dazu zählen auch Bäume auf den Balkonen und den Dachterrassen. "Wir haben uns für Felsenbirnen entschieden - der einzige Baum, der die Windlasten in dieser Höhe aushält."

Ohne Interior liegen die Preise für die 55 qm bis 426 qm großen Zwei- bis Siebenzimmerwohnungen zwischen 11.000 Euro/qm und 28.000 Euro/qm. In den ersten elf Obergeschossen befinden sich jeweils sechs Zwei- bis Dreizimmerwohnungen mit bis zu 130 qm. Darüber werden die Wohnungen immer größer - bis hin zu den beiden zweigeschossigen Penthouse-Domizilen mit 415 qm und 426 qm. Letzteres ist noch zu haben: für 11 Mio. Euro.

Statt Scheichs oder Oligarchen kaufen Ostwestfalen

Trotz dieser Preisdimensionen gehören Scheichs, Oligarchen oder reiche Chinesen nicht zu den Käufern in der ersten Reihe. "Internationale Käufer spielen hier kaum eine Rolle, anders als etwa in Berlin", so Dahler, um mit einem leichten Lächeln anzufügen: "Stattdessen haben wir eine auffällig starke Nachfrage aus Ostwestfalen. Offensichtlich schätzen die Westfalen Hamburg mehr als die Städte in NRW."

Das Gros der Käufer komme aus Hamburg oder Norddeutschland. 20% bis 25% der Käufer seien Anleger. "Die kaufen eher die kleinen Wohnungen mit 55 qm." Für viele der Eigennutzer sei es eine Investition in eine Zweit- oder Drittwohnung - "neben Sylt oder Kitzbühl. Für regionale Käufer sei es ein Komfort, nach einem Besuch in der Elbphilharmonie vor Ort nächtigen zu können.

Ebenfalls fast komplett vergeben sind die 76 Wohnungen im Fiftynine Strandkai, dem zweiten 17 geschossigen Wohnturm im Projekt Be Strandkai nach einem Entwurf von Hadi Teherani. Der Durchschnittspreis der 73 bisher verkauften Wohnungen liegt bei 13.800 Euro/qm. Der preisliche Unterschied sei auf "einige schwächere Wohnungen" in den unteren Etagen mit nur wenigen Metern Abstand zu den 172 preisgedämpften Wohnungen zurückzuführen, die für die drei Baugenossenschaften Bauverein der Elbgemeinden, Hansa Baugenossenschaft sowie Bergedorf-Bille entstehen. Das vierte Teilprojekt bilden an der Strandkaispitze 148 frei finanzierte Mietwohnungen.

Vertrieb im Überseequartier startet in wenigen Wochen

DC Developments entwickelt zudem mit einem Projektvolumen von 220 Mio. Euro zwei Wohnprojekte im südlichen Überseequartier. Der Vertrieb für das Wohngebäude A mit 306 Wohnungen soll in wenigen Wochen beginnen. "Das ist ein Premium-, aber kein Highend-Projekt", versucht Dahler eine qualitative Abgrenzung zu den Strandkai-Towern. Eher schon in diese Kategorie fällt das benachbart geplante Wohngebäude E3 mit 96 Eigentumswohnungen. Der Vertrieb soll in einigen Monaten starten. "Die liegen preislich etwas unter dem Fiftynine Strandkai, denn das Gebäude entsteht ja nicht direkt am Wasser."

Grundsätzlich sei der Wettbewerb im Highend-Segment gerade wesentlich übersichtlicher als vor zehn Jahren zur Vermarktung des Marco-Polo-Towers auf dem Strandkai. Damals seien rund 450 Wohnungen in der absoluten Oberklasse am Markt gewesen - etwa die Sophienterrassen oder der Kristalltower am Holzhafen. Aktuell gebe es in diesem Segment neben The Crown und Fiftynine nur kleine Projekte mit sechs bis neun Wohnungen - meist an der Alster.

Grasbrook wird spektakulär

Das kann auch wieder anders werden. Dahler freut sich schon auf die Entwicklung des Stadtteils auf dem Grasbrook am südlichen Elbufer. "Ein Projekt zu entwickeln, aus dem man über die Elbe auf die Stadt schauen kann, wird spektakulär werden."

MEDIUM:
IZ Immobilienzeitung - 30.3.2021

ORT:
Hamburg

LINK:
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AUTOR:
Friedhelm Feldmaus

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